Hallux Valgus - eine der häufigsten Fußfehlstellungen

Ein Hallux valgus, auch als Ballenzeh oder schiefer Zeh bezeichnet, ist eine Fehlstellung einer oder beider Großzehen. Durch falsches, enges Schuhwerk verschiebt sich der erste Mittelfußknochen mit der Zeit zur Fußinnenseite. Die Großzehe wird dabei sich nach innen in Richtung der mittleren Zehen gedrückt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann bisweilen auch zu großen Schmerzen führen. Ärzte berichten, dass größtenteils Frauen betroffen sind, das legt den Schluss nahe, dass das Tragen von spitzen High Heels oder engen Pumps zumindest mitverantwortlich für die Entstehung einer entsprechenden Fußfehlstellung sind. Ein weiterer Grund kann in einer genetischen Veranlagung liegen: Ist das Bindegewebe nicht stark genug, kann dies in Verbindung mit falschem Schuhwerk die Veränderung des Fußes begünstigen. Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen, wie Rheuma und Übergewicht wirken sich ungünstig auf die Fußgesundheit aus. 

In der Regel beginnt die Fehlstellung durch eine Verbreiterung des Vorderfußes, dem sogenannten Spreizfuß. Dabei können die mittleren Zehen schmerzen und es bilden sich vermehrt Hornhaut, Schwielen oder Hühneraugen. Beginnt die Großzehe sich in Richtung der mittleren Zehen zu verschieben, entsteht dadurch an der Fußinnenseite eine Wölbung, die unter Umständen rot geschwollen und sehr druckempfindlich sein kann. Eine Schleimbeutelentzündung im Zehengelenk ist die Folge. Experten raten, spätestens dann einen Facharzt aufzusuchen, wenn die Zehen anfangen zu schmerzen.

Das typische Aussehen des Ballenzehs führt zu einer schnellen Diagnose und mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung kann der Arzt, wie beispielsweise Dr. med. Hermann Leidolf, feststellen, inwieweit das Zehengelenk sich bereits verändert hat. Da durch die Fehlstellung mit der Zeit auch eine Arthrose entstehen kann, ist es spätestens dann Zeit zum Handeln. Der Arzt wird zunächst versuchen, durch eine orthopädische Schuheinlage die Fehlstellungen des Fußes zu korrigieren.  Darüber hinaus hält der Markt eine Menge Hilfsmittel bereit. Angefangen bei Tag- und Nachtschinen, Schaumstoffpolstern bis hin zu Zehenspreizern können diese zusätzlichen Maßnahmen für eine Schmerzlinderung sorgen und sogar eine gewisse Korrektur der Fehlstellung herbeiführen.

Fuß- und Zehengymnastik können ebenso wie Barfußlaufen die Fußmuskulatur stärken und Beschwerden lindern. Spezialisten raten Betroffenen dazu, beim Schuhkauf zukünftig darauf achten, dass der Schuh breit genug ist und den Zehen ausreichend Platz bietet. Außerdem sollte bedacht werden, dass der Fuß am Abend etwas breiter ist, als am Morgen und vielleicht eine andere Größe oder gleich ein anderes Modell wählen.  Wenn die Fehlstellung erheblich ist oder sich bereits eine Arthrose entwickelt hat, hilft jedoch nur noch eine Operation. Dabei wählt der Fußspezialist die Methode anhand der Tragweite der Beschwerden aus. Patienten sind nach der Operation in der Regel schmerzfrei.  Soweit sollte man es aber nicht kommen lassen, unsere Füße sollen uns schließlich ein Leben lang tragen. Wenn man ihnen ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit schenkt, bleibt man wahrscheinlich von einem Hallux valgus verschont.