Bandscheiben – die anatomischen Stoßdämpfer

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Eine gesunde Bandscheibe, auch Zwischenwirbelscheibe, lat. Discus intervetebralis, gewährleistet die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Sie verbindet die Wirbelkörper und federt Erschütterungen ab. Die Bandscheibe besteht aus einem Faserring und einem darin eingeschlossenen Gallertkern. Reißt der Faserring ein, verlagern sich Teile der Bandscheibe in den Wirbelkanal und können Nervenwurzeln quetschen, welche in unmittelbarer Nähe verlaufen. Ist dies der Fall, treten Symptome wie Taubheitsgefühl, Beinschmerz, Kribbeln, Ameisenlaufen, Harn- und Stuhlinkontinenz bis hin zu Lähmungen der Beinmuskulatur auf. Durch anhaltenden Druck des Bandscheibengewebes auf die Nervenwurzeln kann es zu schweren, bleibenden Schädigungen kommen. 

23 Bandscheiben sind in der menschlichen Wirbelsäule zu finden, welche als Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern dienen und durch ihre hohe Flexibilität die Beweglichkeit der Wirbelsäule erlauben.  Bei Belastung der Bandscheiben, wie es beispielsweise Dr. Mark Agreiter behandelt, verlieren diese Flüssigkeit und dünnen aus. Bei Entlastung nehmen sie schwammartig wieder Wasser und Nährstoffe auf. Diese Versorgung der Bandscheiben verschlechtert sich mit zunehmendem Alter und es droht Verschleiß. Dauert diese Schädigung jahrelang an, resultiert daraus ein Einriss des Faserrings und ein Austritt des Gallertskerns zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Dieses Ereignis wird durch scheinbar banale Begebenheiten, wie zum Beispiel durch das Niesen oder durch plötzliche Bewegungen, ausgelöst. In weiterer Folge kann der Austritt des Gallertkerns Druck auf Nerven ausüben und akute Schmerzen verursachen.   

Besteht der ärztliche Verdacht auf einen Bandscheibenschaden, wird der Mediziner die Lokalisation des Schmerzes genau bestimmen, Bewegungsmuster durchgehen und neurologische Untersuchungen zur Diagnosestellung anordnen. Auch die Durchführung radiologischer Untersuchungen, wie zum Beispiel einer Computertomografie, Röntgenaufnahmen oder einer Kernspintomografie, können von Nöten sein.  Typischerweise tritt ein Bandscheibenvorfall in zirka 90% der Fälle im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Kritische Stellen sind ebenfalls die Übergänge zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule oder von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein.  Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall sind mannigfaltig. Chronisch verspannte Muskeln, Fehlhaltung, erhöhte Spannungszustände durch Stress, Übergewicht, geringe körperliche Aktivität, organische Leiden und fortgeschrittenes Alter begünstigen das Geschehnis. Ebenso können Bandscheibenvorfälle durch Depressionen oder andere psychische Belastungssituationen animiert werden.   

Als Behandlungsmethoden bei einem Bandscheibenvorfall kommen konservative und operative Therapieansätze infrage. Bei konservativen Maßnahmen wird medikamentös und physiotherapeutisch gearbeitet, bei muskulären Ausfällen oder bei Entleerungsstörungen der Blase wird oft eine Operation angedacht. Auch im Bereich der Alternativmedizin gibt es lindernde Behandlungsweisen, wie manuelle Therapien oder Akupunktur. Mit erfahrenem medizinischem Personal kann ebenfalls durch Yogaübungen gegen die Schmerzen gearbeitet werden.  Präventative Maßnahmen, die im Vorfeld gegen Abnutzung und in späterer Folge vor einem Bandscheibenvorfall schützen, wären unter anderem das korrekte Heben schwerer Lasten (mit gebeugten Knien und geradem Rücken), das Vermeiden von Zwangshaltungen und Übergewicht, die Stärkung des Muskelkorsetts der Wirbelsäule und allgemein ein rückenfreundlicher und aktiver Lebensstil.


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